Theater, TEXT <piano, pianissimo> German 30th July, korean -1
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copyright - kim sang soo

Erste &Uuml;bersetzung
piano pianissimo



Einleitung:

Ich m&ouml;chte hier in Berlin ein Theaterst&uuml;ck &uuml;ber das Thema der Liebe inszenieren.
Der Gegenstand der Beobachtung sind die Frauen: Ihre K&ouml;rper, ihre Sprache und ihre Leidenschaft der Liebe. Ich m&ouml;chte untersuchen, ob die Kraft der Begegnung zwischen Menschen, die sich zuf&auml;llig treffen und eine Liebe zueinander entwickeln, ihr Leben verbessert.
Die Sinnlichkeit zwischen den beiden Figuren Anja und Claudia ist unklar. Die sinnliche und erotische Welt, die Anja und Claudia miteinander erleben, dr&uuml;ckt sich durch ihre K&ouml;rper und ihre Sprache aus und zeigt die komplexe und subtile Psychologie der Frauen im Allgemeinen auf.
Die Interpretation des St&uuml;ckes ist f&uuml;r die Zuschauer offen. Deshalb w&uuml;nsche ich mir, dass man das St&uuml;ck ganz unterschiedlich lesen kann. Das Ziel des St&uuml;cks ist, eine M&ouml;glichkeit zu zeigen, wie gegenseitige Offenheit zu Ver&auml;nderung f&uuml;hren kann.
Berlin ist die Stadt von Licht und Dunkelheit. Hier in Berlin m&ouml;chte ich versuchen, immer mehr Licht zu schaffen.

2009. 5    Kim Sang Soo


B&uuml;hne:

Die Wohnung der Autorin Anja Lacasa. Links auf der B&uuml;hne befindet sich ein Pult, an dem Anja ihren Roman schreibt und rechts steht ein schwarzer Fl&uuml;gel. Der Fl&uuml;gel ist der Bereich der anderen Figur namens Claudia Kramer und hat die Bedeutung einer Insel. Die Oberfl&auml;che des Fl&uuml;gels bildet Claudias B&uuml;hne. Gegen Ende des Theaterst&uuml;cks steigt sie auf den Fl&uuml;gel. Manchmal steht sie, manchmal sitzt sie. Frontal im Hintergrund der B&uuml;hne ist eine Leinwand. Die Vergangenheit und die Gegenwart werden als Videoprojektion gezeigt. Die B&uuml;hne ist einerseits die realistische Wohnung in Berlin f&uuml;r das Alltagsleben der beiden Frauen und steht andererseits f&uuml;r die Spuren der Vergangenheit und den Raum des Bewusstseins. Zwei Frauen treten auf der B&uuml;hne auf: Spiel, Monolog, Dialog, Licht, Videoprojektionen, Ton und Musik, etc. Wenn sich diese Elemente &uuml;berlappen und aneinander sto©¬en, assoziiert das Publikum neue Bilder und Ger&auml;usche. Die Bilder verbinden sich und regen die Phantasie der Zuschauer an.



Musik und Ton:

In diesem St&uuml;ck hat die Musik nicht nur eine akustische Funktion, sondern sie ist auch plastisch. Sie dr&uuml;ckt die Gef&uuml;hle und die Bewegungen der Figuren aus. Und die Musik ist Teil des Konzepts. Die Musik ist nicht nur ein Hilfsmittel, sondern ein wichtiges Element f&uuml;r dieses St&uuml;ck.


Licht:

W&auml;hrend der Auff&uuml;hrung ist es immer dunkel. Das Licht bildet Umrisse. Es wird meistens wei©¬es Licht benutzt. Die anderen Farben sind sehr reduziert. Gegen Ende der Inszenierung erscheinen knallige Farben auf der Videoleinwand.


Kost&uuml;me, Requisiten:

Die Figur Anja Lacasa tr&auml;gt ein rotes und ein schwarzes Kost&uuml;m. Das rote symbolisiert Leidenschaft, das schwarze die dunkle Seite Anjas. Claudia Kramer tr&auml;gt ein wei©¬es Kleid. Die wei©¬e Farbe symbolisiert Claudia Kramers Reinheit.
Die Requisiten sind einfach und dezent.

       
Figuren:

Anja Lacasa:

33 Jahre alt. Sie wohnt in Berlin Mitte, Schriftstellerin. Ihr Exfreund, mit dem sie drei Jahre lang zusammen war, hat sie mit einer Anderen betrogen, worauf Anja die Beziehung vor einem Monat beendet hat.

Sie ist gerade dabei einen Roman &uuml;ber Elena Ivanovna Diakonovna, Gala Dali, (1894-1982, geboren in Kasan, Tatarstan, Russland, gestorben in Spanien) zu schreiben. Sie war die Ehefrau des franz&ouml;sischen Dichtern Paul &Eacute;luards (1895–1952) und auch die des deutschen Malers Max Ernst (1891-1976) sowie die Lebensgef&auml;hrtin Salvador Dal&iacute;s.
Anja findet Claudia sympathisch, aber sie ist immer noch von ihrem Exfreund eingenommen. Weil Anja von ihrem Freund betrogen wurde, ist sie auf der Suche nach immer neuen M&auml;nnern. Sie lebt in einer exzessiven sexuellen H&ouml;rigkeit zu ihrem Exfreund. Anja trifft Claudia in Paris und verliebt sich in sie, aber sie kann ihren Exfreund nicht vergessen. Der Mann verweigert ihre wiederholten Kontaktaufnahmen. Sie wird immer schizophrener und f&uuml;hrt ein selbstzerst&ouml;rerisches Leben.

Sie schreibt &uuml;ber Gala, weil sie nicht begreift, wie Gala so einfach kalt und gradlinig durch das Leben gehen konnte. Dieses  Leben der Gala k&ouml;nnte sie nie f&uuml;hren. Anja und Galas  v&ouml;llig gegens&auml;tzliche Charakter. Wenn Anja Claudia nicht getroffen h&auml;tte, h&auml;tte sie Selbstmord begangen.

In ihrer Wohnung steht ein Fl&uuml;gel. Fr&uuml;her spielte Anja Klavier. Sie ist eine intelligente Frau, aber sie ist so vertieft in ihre Arbeit &uuml;ber Gala, dass sie sich manchmal sich selbst mit ihr verwechselt und das verwirrt sie. Claudia, die sie in Paris kennen gelernt hat, kommt f&uuml;r ein Konzert nach Berlin und Anja bietet ihr ihre Wohnung zur &Uuml;bernachtung an. Anja wird ihren Roman nie beenden.



Claudia Kramer:

21 Jahre, Pianistin. Sie begegnet Anja zuf&auml;llig in Paris in einem Caf&eacute;. F&uuml;r Claudia entwickelt sich daraus ihre erste Liebe. Claudia ist nach Berlin gekommen, um ein Konzert zu geben. Sie wohnt bei Anja in ihrer Wohnung,in der ein Fl&uuml;gel steht.

Claudia ist verliebt in Anja. Anja ist bisexuell. Gleichzeitig glaubt sie, sie sei eine Reinkarnation von Gala und hat dadurch eine dadurch Pers&ouml;nlichkeitsspaltung uns ist hin- und her gerissen. Claudia lebt eine gef&auml;hrliche Liebe mit Anja, denn Anja erwidert Claudias Liebe nicht auf eine ehrliche Weise.
Eines Tages f&uuml;hlt Claudia die Grenzen von Anjas Liebe. Weil sie tief verletzt ist und es keine Hoffnung auf Liebe mehr gibt, steigt sie auf den Fl&uuml;gel und kommt nicht mehr runter. Der Fl&uuml;gel ist f&uuml;r Claudia eine Insel und ein ritueller Raum.
Claudia ist erotisch. Manchmal wird ihre reine naive Sexualit&auml;t aggressiv wie die eines Tieres, auf eine nat&uuml;rliche reine Art und Weise. Claudia gibt letzten Endes kein Konzert in Berlin.